Herausforderungen in der Luftfahrt
Gemessen an der Anzahl Passagiere ist der weltweite Passagierluftverkehr im Jahre 2017 auf 4 Milliarden Passagiere gewachsen. Bis 2036 sollen sich die Passagierzahlen weltweit annähernd verdoppeln, auf dann 7,8 Milliarden Fluggäste. Um dieses Wachstum zu bedienen, bestellen die Airlines neue und effiziente Single Aisle und Long Range Flugzeuge bei den OEMs (Airbus, Boeing, Embraer) und bauen ihre Flotten sukzessive aus. Neben den etablierten Marktteilnehmern drängen neue Airlines auf den Markt. Insbesondere Low-Cost-Carrier versuchen den etablierten Airlines Marktanteile streitig zu machen und sowohl auf der Kurz- als auch auf der Langstrecke Marktanteile zu gewinnen. Aus diesem Grund ist ein hoher Wettbewerbsdruck im Markt, der sich wiederum auf die Ticketpreise und Erlöse der Airlines auswirkt.
Fokus Produktions-Backlog – Airbus und Boeing verfügen über ein Auftragsbestand von 9 Jahren basierend auf den aktuellen Produktionsplänen
Boeing als auch Airbus haben einen Gesamtauftragsbestand, der eine Auslastung des Produktionsnetzwerkes über mehrere Jahre garantiert. Die Kunden aber müssen entsprechend lange Lieferzeiten in ihre strategischen Entwicklungen einkalkulieren. Als Resultat dieses Ungleichgewichtes zwischen Angebot und Nachfrage kann ein Teil des Marktvolumens nicht bedient werden und neue Hersteller wagen den Markteintritt. Insbesondere Flugzeughersteller aus Russland und China, die mit Low-Cost-Maschinen werben und von den Premiumherstellern signifikante Marktanteile gewinnen wollen. Im Sinne der Marktsituation, der Wirtschaftlichkeit und auch der Konkurrenzfähigkeit ist das Ziel nicht nur der OEMs, sondern allen Branchenbeteiligten klar: Steigerung der Produktionsrate!
Fokus Supply Chain – ganzheitliche Betrachtung zur Beherrschung der Komplexität und nachhaltigen Steigerung von Produktionsraten
Neben dem Wachstum der Kapazitäten in den Flugzeugwerften der Hersteller, muss die gesamte Supply-Chain robust und nachhaltig die Ausbringungsrate steigern. Die komplexe Zulieferkette verlangt ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen den OEMs sowie den weltweiten Zulieferern. Nur in der Betrachtung der Komplexität des Gesamtsystems können die Herausforderungen nachhaltig durch effiziente und effektive Lösungen bewältigt werden. Diese Lösungen haben nicht nur den Anspruch auf schlanke und robuste Prozesse, sondern auch auf Unterstützung durch eine einheitliche und durchgängige IT-Landschaft zur Steigerung der Effizienz im Gesamtsystem.
Herausforderungen
- Effizienzsteigerung in den Logistikprozessen /-strukturen, sowohl intern als auch entlang der SupplyChain
- Effizienz- und Leistungssteigerung in den Produktions-Prozessen, um Ansprüche an stetig steigende Produktionszahlen zu gewährleisten
- Effiziente und robuste Prozesse und hoher Qualitätsstandard bei der Serienproduktion
- Steigerung der zeitlichen Fertigstellung von Baugruppen bei gleichbleibend hoher Qualität
- Sicherung des hohen Qualitätsstandards beim Einsatz neuer Materialen und Technologien (CFK, additive Fertigungsverfahren)
- Deutliche Verringerung der Fehlteile in der gesamten Supply Chain
- Gewährleisten eines durchgängigen Taktprinzips für effiziente Abläufe in der Montage
- IT-Unterstützung der Prozesse auf dem neuesten IT-Standard
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Senkung der Kosten
Lösungsansätze
Qualität in der Versorgungskette (QM & SCM)
- Steigerung der Anlieferqualität/0KM bei gleichzeitiger Sicherung der geforderten Stückzahlen zur Vermeidung von Prozessstörungen
- Management von Sublieferanten und Integration in die Entwicklungsprozesse durch den Einsatz von Reifegradmodellen
- Ganzheitliche Betrachtung der Qualität in der Supply Chain vom Lieferantenauswahlprozess, der Serienentwicklung, der Industrialisierung sowie der Absicherung mittels Nachweis der Produktionsfähigkeit unter Serienbedingungen bis zur Requalifikation in der Serie.
Effizienzsteigerung im PEP
- Verkürzung von Entwicklungszeiten durch die gezielte Vergabe von Subkomponenten an ausgewählte Sublieferanten
- Beherrschung der Komplexität der Schnittstellen im Risk-Sharing-Verbund (n-Tier/1st-Tier/OEM)
- Steigerung der Effizienz in Entwicklungs- und Produktionsprozessen durch die intelligente Verknüpfung von Produkt-/Prozess und Qualitätsdaten
Anforderungsmanagement (Requirements Management)
- Implementierung eines durchgängigen und kontinuierlichen Anforderungsmanagements zur gezielten Erhebung (Eigenschaft/Funktion), Einsteuerung (LH, Entwicklung) und Nachverfolgung (Absicherung, Testmanagement) von Anforderungen
- Aufsetzten eines Lessons Learned-Prozesses zur strukturierten Betrachtung von Stärken und Schwächen im Entwicklungsprozess
Produktion (-sanlauf)
- Steigerung der Produktionsrate durch die Standardisierung und Stabilisierung von Produktionsprozessen sowie der gezielten Eliminierung von Engpässen mittels wertschöpfungsorientierter Produktionssysteme
- Frühzeitige Absicherung der Produktionsprozesse durch den gezielten Einsatz von virtuellen und Hardware-Absicherungsmethoden zur produktionstechnischen Integration des Produktes.




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